„Tiere reden mit den Augen oft klüger als Menschen mit dem Mund.“

(Ludovic Halévy)

Um ein stabiles Gleichgewicht der Gewässer zu wahren, dürfen sich an den Teichen nur so viele Tiere ansiedeln, wie sich dort selbst ernähren können. Durch das Fütterungsverbot bleibt das Nahrungsangebot auf ein natürliches Maß begrenzt und nur jene Wildtiere, die ausreichend Futter finden, bleiben dauerhaft. So reguliert die Natur die Wasservogelpopulation ganz von selbst. Einige Tiere haben aber nicht die Wahl, anderswo Futter zu finden, wenn die Nahrung im Park vor allem im Winter knapp wird, beispielsweise weil sie behindert oder als hochgezüchtete Haustiere zu schwer zum Fliegen sind. Solche Tiere brauchen ein Zufutter und werden in unserer Gruppe versorgt. Im Rahmen des Erna-Ente-Treffs bekommen sie ihr Mittagessen und leisten damit ganz nebenbei einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz – denn sie öffnen uns die Türen, Interesse zu wecken und den Parkbesuchern biologische Zusammenhänge näher zu bringen.


Belu und Ella

Unsere beiden Geschwister Belu (geboren 2008) und Ella (geboren 2009) sehen zwar fast gleich aus, könnten unterschiedlicher aber kaum sein. Belu ist ein großer Macho, aber sehr zutraulich und freundlich gegenüber Menschen. Ella ist eher wild und unabhängig. Ihre Eltern waren eine Pommerngans und ein Kanadaganter, die beide zu unserer Gruppe gehörten. Belu und Ella sind als Erna-Ente-Tiere groß geworden.

Djanga mit Rotem

Djanga, Gelbes und Rotes

Unsere gescheckte Hausgans Djanga wurde ausgesetzt und war zu Beginn sehr misstrauisch und ängstlich. Nach wie vor ist sie keine Schmusebacke, aber bei uns hat sie endlich ein schönes Zuhause gefunden. 2016 ist sie das erste Mal bei uns Mutter geworden und hat ihren Nachwuchs in der Gruppe großgezogen. Heute lebt sie mit ihren beiden Söhnen Rotes und Gelbes zusammen. Die bunten Namen ihrer rein grauen Kinder entstanden durch die Farben der Fußringe, die sie zur besseren Unterscheidung bekamen und waren ehemals nur als Übergang gedacht, bis das Geschlecht der Küken erkennbar ist. Irgendwann waren aber sowohl wir, als auch die Gänse so daran gewöhnt, dass die Namen geblieben sind. Mittlerweile tragen Rotes und Gelbes ihre Ringe nicht mehr, da sie im Laufe der Zeit zerbrochen sind.

Djanga
Gelbes

Zwerg und Winnie

Graugänschen Zwerg verlor im Alter von gerade mal drei Tagen seine Eltern. Zusammen mit einem weiteren, unterentwickelten Graugansküken wurde er in die Handaufzucht genommen. Im Alter von 8 und 9 Wochen wurden Zwerg und Winnie wieder im Kurpark ausgewildert. Seitdem sind sie zusammen bei uns geblieben und stehen trotz ihres schweren Starts ins Leben ganz oben in der Gänserangfolge. Bedingt durch ihren engen Kontakt zu Menschen sind Zwerg und Winnie äußerst zutraulich, neugierig und haben wenig Berührungsängste.

Shila

Der schüchterne Nilganter Shila hat einen Kippflügel. Bei dieser angeborenen Behinderung kippen die Schwungfedern nach außen und stehen vom Körper ab. Kippflügel können ein- oder beidseitig auftreten. Tiere mit dieser Beeinträchtigung haben keine Schmerzen und können ein ganz normales Leben führen, mit der Ausnahme, dass sie nicht fliegen können. Sind die Schwungfedern nach der Mauser ausgewachsen, bekommt Shila eine neue Frisur und wir schneiden die abstehenden Federn ab, damit sie ihn nicht weiter stören.

Buddy

Buddy kam als wilde Graugans zu uns an den großen Teich und brach sich dann, vermutlich bei einem Revierkampf, den Flügel. Unglücklicherweise war er anfangs so scheu, dass wir ihn nicht rechtzeitig fangn konnten, um seinen Flügel noch richten zu können. Als wir endlich sein Vertrauen gewonnen hatten, war der Knochen bereits schief wieder zusammen gewachsen. Sein Flügel wird daher immer etwas runterhängen und nicht mehr zum Fliegen taugen. Buddy hat sich jedoch gut an den Erna-Ente-Treff gewöhnt und in unseren Hausgänsen auch neue Freunde gefunden.