Vogel des Jahres 2001

Im 19. Jahrhundert hatte der Haubentaucher stark mit der Jagd zu kämpfen. Seine weichen Federn waren begehrt, zudem wurde er als Fischereischädling bekämpft. Dank entsprechender Schutzmaßnahmen haben sich die Bestände deutlich erholt und der Haubentaucher ist heute wieder ein häufiger Brutvogel auf größeren Teichen und Seen. Nun ist er auf den Schutz seines Lebensraumes angewiesen – ruhige und saubere, fischreiche Gewässer mit üppigem Uferbewuchs.



Biologie des Haubentauchers

Der Haubentaucher ist der bekannteste Vertreter aus der Familie der Lappentaucher. Diese Vögel haben anders als viele Wasservögel keine Schwimmhäute zwischen den Zehen, sondern Schwimmlappen. Beim Vorwärtspaddeln werden diese Schwimmlappen zusammengefaltet, sodass sie keinen Widerstand im Wasser erzeugen. Beim Rückstoß des Fußes klappen sie wieder auf und schieben den Vogel nach vorn. Diese optimierte Schwimmweise verschafft dem Haubentaucher mehr Geschwindigkeit und Wendigkeit bei seinen Tauchgängen. So wird er zu einem geschickten Jäger, der sich hauptsächlich von kleinen Fischen ernährt. Es stehen auch Insekten, Krebstiere und Amphibien auf ihrer Speisekarte.

Haubentaucher bilden saisonale Paare, häufig finden sich die gleichen Partner wieder zusammen. Die Vögel bauen aus Pflanzenmaterial Schwimmnester im Röhricht oder auf dem Wasser, in die das Weibchen durchschnittlich drei bis vier Eier im Abstand von circa 2 Tagen legt. Sofort nach dem Legen des ersten Eis beginnen beide Eltern abwechselnd zu brüten. Die Küken schlüpfen deshalb nicht gleichzeitig, sondern über mehrere Tage hinweg. Daher kann ein Haubentaucherpaar unterschiedlich große Junge  haben. Die Kleinen werden zunächst mit Federn und Insekten gefüttert. Später bekommen sie kleine Fische. Die Küken tragen ein kontrastreich schwarz-weiß gestreiftes Daunengefieder und einen nackten, roten Fleck auf der Stirn. Sie können zwar von Anfang an schwimmen, werden jedoch die ersten Tage im Rückengefieder der Eltern getragen. Mit etwa sechs Wochen lernen die Jungen das Tauchen und sind nach etwa zehn bis elf Wochen selbstständig. Unter günstigen Bedingungen brüten Haubentaucher mehrmals im Jahr.

Bei ihren in der Regel bis zu einer Minute andauernden Tauchgängen erbeuten Haubentaucher hauptsächlich Fisch

Das abwechselnde Schütteln mit dem Kopf ist ein typisches Verhalten während der Balz

Die Küken werden zum Schutz vor Feinden die ersten Tage auf dem Rücken eines Elterteils getragen. Das andere Elternteil geht derweil auf die Jagd.